Waldorfpädagogik – das steckt dahinter

Spätestens, wenn ihr Kind in die Schule kommt, aber manchmal auch schon früher, machen sich Eltern darüber Gedanken, welcher pädagogischer Ansatz bei der Ausbildung zugrunde liegen soll.

Die Waldorfpädagogik ist ein anthroposophisch beeinflußter Ansatz, der 1920 von Rudolf Steiner entwickelt wurde. Daher werden Walddorfschulen oder –Kindergärten oft auch Rudolf-Steiner-Schulen oder Kindergärten genannt.

Das Besondere am anthroposophischen Walddorfprinzip

Laut Rudolf Steiner ist der Mensch ein viergliedriges Wesen, dessen unterschiedliche Körper im Siebenjahre-Rhythmus geboren werden, die man auch Jahrsiebt nennt. Die Schulzeit umfaßt den zweiten und dritten Körper, bei denen es sich um den Ätherleib und den Astralleib handelt. Im zweiten Jahrsiebt lernt der Mensch, laut Steiner durch Nachfolge und Autorität. Im Dritten werden Verstand und Urteilskraft entfaltet.

Basierend auf diesen Grundannahmen werden in einer Waldorfschule intellektuell-kognitive, künstlerisch-kreative und handwerklich-praktische Fähigkeiten gleichberechtigt nebeneinander unterrichtet. Kunst spielt bei dieser Schulform eine sehr große Rolle und soll in allen Fächern gleichermaßen seinen Platz finden.

Von der ersten bis zur achten Klasse wird der gesamte Unterricht nur von einem Klassenlehrer gehalten. Meistens beginnt der Schultag mit einem zweistündigen Epochenunterricht. Hierbei wird eins der Hauptfächer ausgewählt, dass mehrere Wochen hintereinander ausschließlich zum Tragen kommt. Der Rest des Schultages wird mit Sport, handwerklichen Tätigkeiten, Musizieren oder Eurhythmie verbracht. Eine besondere Stellung nehmen die Sprachen in der Waldorfschule ein. Schon ab der ersten Klasse erhalten die Kinder Unterricht in zwei Fremdsprachen. Ab der fünften Klasse folgt dann eine weitere Fremdsprache.

Noten gibt es in der Waldorfschule bis zur achten Klasse nicht, eine Leistungsbeurteilung findet nur in schriftlicher Textform statt. Ab der neunten Klasse können Eltern zusätzlich eine Leistungsbeurteilung mit Noten in Ziffern verlangen.

Hier sollten Eltern die Waldorfpädagogik in Betracht ziehen

In der Waldorfschule gibt es keinen festen Lehrplan, sondern der Lernfortschritt orientiert sich am einzelnen Schüler. Die Noten und damit das „Sitzenbleiben“ entfallen. Daher gilt die Waldorfschule als ein pädagogischer Ansatz, der sich besonders gut für Schüler eignet, die schlecht auf Druck von außen reagieren.


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